Unser Gehör braucht uns!
- Boris Seedorf
- 17. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
In meinen Vorträgen ist es immer ein besonderer Moment, wenn ich den Zuhörern eine Abbildung des Innenohrs in Originalgröße zeige. Einige sind regelrecht verblüfft: Es ist winzig klein! Etwa einen Zentimeter lang und 0,4 Zentimeter hoch. Also etwa so lang wie der Fingernagel unseres kleinen Fingers und halb so hoch wie dieser.
Die Hörschnecke selbst ist etwa linsengroß. Doch trotz dieser geringen Größe ist unser Gehör eines der erstaunlichsten und komplexesten Systeme unseres Körpers.
Es ermöglicht uns nicht nur, Geräusche wahrzunehmen, sondern auch Sprache zu verstehen, räumlich zu orten und Emotionen über Klangfarben und Nuancen in Stimmen zu erkennen. Musik kann uns tief berühren, Warnsignale können uns vor Gefahren schützen, und durch die feinen Abstimmungen im Gehör sind wir sogar in der Lage, einzelne Stimmen aus einer Geräuschkulisse herauszufiltern.
Doch was passiert, wenn dieses empfindliche System aus dem Gleichgewicht gerät? Tinnitus, Hörstürze oder eine schleichende Schwerhörigkeit sind häufige Probleme, die viele Menschen betreffen – und genau hier setzt unsere Arbeit in der Tinnituspraxis Seedorf an.

Die faszinierende Reise des Schalls
Die Reise eines Geräuschs beginnt mit einer Schallwelle, die von unserer Ohrmuschel aufgefangen und durch den Gehörgang weitergeleitet wird. Das Trommelfell setzt diese Wellen in Schwingungen um und überträgt sie auf die drei kleinsten Knochen des Körpers: Hammer, Amboss und Steigbügel. Diese verstärken das Signal und leiten es weiter in die Cochlea, auch Hörschnecke genannt.
Hier beginnt das eigentliche Wunder: Tausende winzige Haarzellen registrieren die Schwingungen und wandeln sie in elektrische Impulse um, die über den Hörnerv an das Gehirn gesendet werden. Erst dort entsteht unsere bewusste Wahrnehmung von Klang, Musik oder Sprache.
Dieses hochsensible System funktioniert jedoch nur so lange einwandfrei, wie alle Komponenten intakt sind. Ein Hörsturz, chronischer Stress oder Lärmbelastung können diesen Prozess stören – und das hat oft gravierende Folgen.
Was passiert, wenn das Gehör leidet?
Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass Stress, Muskelverspannungen und konkrete(!) emotionale Belastungen unser Gehör stark beeinflussen können. Gerade bei Tinnitus-Patienten zeigt sich oft eine enge Verbindung zwischen spezifischen psychischem Stress und der Wahrnehmung der Ohrgeräusche.
Ein gestörter Hörverarbeitungsprozess kann dazu führen, dass das Gehirn überaktiv wird und bestimmte Frequenzen verstärkt wahrnimmt – das typische Pfeifen, Summen oder Rauschen eines Tinnitus entsteht.
In meiner Praxis setze ich gezielt an diesen Punkten an:
Die hochdosierte Low-Level-Lasertherapie fördert die Zellregeneration im Innenohr und unterstützt die Heilung geschädigter Strukturen.
Das Mundus-Hörtraining hilft dabei, die Hörverarbeitung im Gehirn neu zu strukturieren und störende Geräusche zu reduzieren.
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine bewährte Methode, um belastende Hörerfahrungen aufzulösen und das Stresslevel im Gehirn zu senken.
Diese Kombination aus gezielter Therapie, aktiver Hörrehabilitation und Stressbewältigung hat sich als äußerst wirksam erwiesen, um das Gehör zu entlasten und langfristig zu stabilisieren.
Wie können wir unser Gehör schützen?
Es gibt viele Möglichkeiten, unser Gehör im Alltag zu schützen und zu unterstützen:
✅ Lärmschutz bewusst einsetzen: Ob laute Musik, Verkehrslärm oder Maschinen – unser Gehör sollte nicht überlastet werden. Gehörschutz kann hier einen wichtigen Beitrag leisten.
✅ Regelmäßige Pausen für die Ohren: Nach längeren Lärmexpositionen sollten wir gezielt für Stille sorgen, um das Gehör zu regenerieren.
✅ Gezieltes Hörtraining nutzen: Spezielle Übungen helfen dabei, das Gehör zu trainieren, die mit dem Innenohr verbundene Körperstatik zu verbessern und störende Höreindrücke zu regulieren – besonders hilfreich für Tinnitus- und Hörsturz-Patienten.
✅ Durchblutung fördern: Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung trägt dazu bei, die feinen Strukturen des Innenohrs optimal zu versorgen.
✅ Schlafqualität verbessern: Unser Gehör regeneriert am besten während der Tiefschlafphasen in der Nacht. Hier kann man, je nach Situation, mit naturheilkundlichen Präparaten wertvolle Unterstützung leisten.
Ihr Weg zu besserem Hören
Unser Gehör ist ein echtes Meisterwerk der Natur – hochempfindlich, leistungsfähig und dennoch anfällig für Belastungen. Indem wir aktiv auf unsere Hörgesundheit achten und frühzeitig reagieren, können wir nicht nur Hörprobleme vermeiden, sondern auch bestehende Störungen wie Tinnitus und Hörminderungen effektiv behandeln.
In meiner Praxis begleite ich Menschen auf diesem Weg – mit fundierter Erfahrung, innovativen Therapieansätzen und einer individuellen Herangehensweise. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Gehör könnte Unterstützung brauchen, lassen Sie uns gemeinsam nach Lösungen suchen
➡ Jetzt ein Erstgespräch vereinbaren und wir schauen zusammen, wie wir Ihr Gehör gezielt stärken!
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